Ich bin ...

Ich bin weiblich, Anfang 50, aber weder tot noch blind, Single, habe eine 20 jährige Tochter und komme so langsam in die Wechseljahre. Mal schauen, wie ich mich so schlage ...

Dienstag, 21. September 2010

Hallo schwarzes Loch...

... für mich eines der größtes Probleme, immer wieder mal reißt das berühmte schwarze Loch sein Maul vor mir auf, ganz weit und erschreckend, bereit mich zu verschlingen.

Es fängt an, mit so Gefühlen, wie,  keiner mag mich wirklich, ich bin einfach nicht liebeswert, ich habe alles falsch gemacht und  um wirklich etwas ändern zu können, bin ich zu alt und die Dinge sind zu festgefahren. Ich fange dann an Bestätigung zu suchen und wehe, ich finde sie nicht.

Nein, es ist nicht so, dass ich dann heulend und mit unglücklicher Mine durch die Gegend laufe, ach was nach außen funktioniere ich perfekt, zeige der Welt mein schönstes Lächeln. Aber innen drin, steckt dann das kleine unglückliche Mädchen, dass sich wünscht in den Arm genommen zu werden, Trost zu erfahren. Genau an dieser Stelle beginnt dann der Teufelskreis. Der taffen Emm, sagt man nicht, "Du bist toll ,wie du bist, wir haben dich lieb!". Sie ist doch sowieso schon stark und selbstbewußt, die braucht das nicht. Neulich habe ich im Kollegenkreis, als wir über unseren Azubi unterhielten, zu einem meiner Kollegen gesagt: "Vielleicht schüchterst du ihn damit ein, dass man manchmal das Gefühl hat, du lachst einen bei einem Fehler aus." Seine Antwort war: "Das mache ich doch nicht bei X., bei dir, das ist etwas anderes, du bist doch eine so starke Persönlichkeit."

Sollte ich jetzt zu ihm sagen, "In Wirklichkeit bin ich das gar nicht. Diese Maske der Stärke ist doch nur mein Schutzschild, weil ich zu oft verletzt wurde, zu verwundbar bin.". Natürlich habe ich das nicht, sondern stattdessen nur gelacht.

Da ist der Gedanke in mir, an einem Wendepunkt zu stehen, mit dem Wissen, dass viele Türe unwiderruflich geschlossen sind. Ich weiß, es ist für vieles zu spät, so  werde nie mehr ein weiteres Kind bekommen, werde es nicht mehr erfahren, wie es ist, ein Kind in einer glücklichen Partnerschaft aufzuziehen, ich werde keinen neuen Beruf mehr wählen können, ich werde keine gefeierte Schauspielerin mehr, keine Schönheitkönigin (was ich auch nie wollte), keinen Oscar, keine Medaille bei Olympia gewinnen und auch nicht den Nobelpreis.

Dabei habe ich überhaupt keinen Grund mich zu beklagen, ich habe eine ganz tolle, wunderbar geratene Tochter, eine liebe Mutter, nette Freunde, verdiene gut, kann mir schöne Reisen leisten und habe einen Job, der mir meistens Spass macht. Was will ich denn noch mehr? Ich weiß doch auch, die wenigsten Partnerschaften sind befriedigend, wirklich erfüllende Zweisamkeit ist sehr selten und trotzdem ist da tief in mir eine Sehnsucht, nach eben dieser Partnerschaft. Ich wünsche mir einen Menschen an meiner Seite, bei dem ich auch mal schwach sein darf, einen zum Anlehnen, der auch das kleine Mädchen in mir lieb hat. Ach und ich würde mich so gerne noch mal (glücklich) verlieben, 1 Million Schmetterlinge im Bauch haben, unbeschwert sein, aufregende Dinge erleben. Da sind noch so viele Träume in mir.

Mit all diesen Gedanken kommen dann auch unweigerlich, die an das Ende, die Frage wie lange habe ich noch, wie viele gute Jahre erwarten mich noch. Das Gefühl, ich müsste viel mehr für mich tun, 10 kg abnehmen, mindestens 3 mal die Woche Sport treiben, jeden Morgen 10 Minuten Gymnastik für meinen angeschlagenen Rücken, autogenes Training, regelmäßiger zum Arzt gehen, zur Vorsorge. Aber Aufraffen, das schaffe ich auch nicht.

Immer wieder stellt sich mir dann auch die Frage, was kommt dann? Aber dazu später ...

Bussi, Emm

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