Ich bin ...

Ich bin weiblich, Anfang 50, aber weder tot noch blind, Single, habe eine 20 jährige Tochter und komme so langsam in die Wechseljahre. Mal schauen, wie ich mich so schlage ...

Montag, 13. September 2010

Doch eine Hemmschwelle?

Ja, ich glaube, ich kann sie nicht verleugnen, irgendwo ist da eine Hemmschwelle, sind die Wechseljahre doch irgendwie ein intimer, sehr persönlicher Vorgang. Andererseits sind sie natürlich auch ein sehr allgemeiner Vorgang. Warum fällt es uns dann nur so schwer darüber zu reden? Weil wir sie mit dem Alter, dem Abbau, letztendlich mit dem Ende assoziieren. Passen sie vielleicht nicht in unsere Welt, die vom Jugendwahn geprägt ist? Möchte doch (fast) eine Jede von uns am liebsten mit, sagen wir mal 29 die Stopptaste des Altern drücken. Tun wir darum so, als würden wir nichts merken, als würde sich nichts verändern und es uns nicht eventuell schlecht gehen? I wo, mir doch nicht, ich bin ja schließlich jung und fit.

Ich bin sicher in einer glücklichen Position, bis jetzt sind heftige Symptome tatsächlich weitgehenst  ausgeblieben und da ich immer sehr unter meiner Periode gelitten habe, empfinde ich die Wechseljahre eher als Erleichterung. Wenn ich aber ab und an mit Freundinnen in meiner Altersklasse und/oder Kolleginnen zusammensitze, höre ich regelmäßig, dass es bei vielen tatsächlich anders und ganz schön schlimm ist.

Viele leiden tatsächlich sehr unter schweren Hitzewallungen, haben mit Depressionen, schlimmen Schlafstörungen, Scheidentrockenheit, sexueller Unlust, Hautproblemen, Stimmungsschwankungen, Erschöpfung, ... zu kämpfen.

Meiner Seele ging es im letzten Jahr nicht so besonders gut, aber ich weiß nicht, ob das nun an den Wechseljahren oder an meinem Liebeskummer  oder an dem verlust meines besten Freundes oder vielleicht an einer Mischung von allem lag. Ich habe dann angefangen Johanniskraut zu schlucken und diesen Blog zu schreiben seitdem  geht es mir aber so gut, wie schon lange nicht mehr.

Eine zweite, wirklich unangenehme Geschichte war Haarausfall, richtig heftiger Haarausfall. Glücklichgerweise habe ich eigentlich sehr viele und sehr lockige Haare, so dass es nicht so sehr auffiel. Aber es war wirklich schlimm, ich konnte mir beim Waschen ganze Strähnen aus dem Kopf ziehen. Irgendwann tauchte die Angst auf, "Demnächst habe ich eine Glatze!" und sogar meine Mutter drängelte, ich müsse was unternehmen. Einmal mehr hatte ich Glück, der erste Hautarzt zudem ich ging, erklärte gleich, davon keine Ahnung zu haben und nicht an mir rum laborieren zu wollen und schickte mich weiter zu einem Arzt, der nichts macht, außer Haare. Ganz schnell bekam ich einen Termin und kam Vorurteilsbeladen in die Praxis, ich dachte so ein Schikimicki-Arzt, den eh nur mein nichtvorhandener Reichtum interessiert. Dieses Urteil fällte ich ganz spontan, als ich sah, Haar-Transplantationen und auf dem Fragebogen auch die Frage las, ob ich auch Interesse an Botox habe, wollte ich eigentlich schon wieder gehen und weitere 3 Monate bis zu meinem Termin in der Haarsprechstunde der Charite warten. Zum Glück tat ich es nicht, Dr. Finner, stellte sich als sehr kompetent, sehr nett und sehr verständnisvoll heraus. Knapp 20 Minuten verließ ich die die Praxis mit einer Diagnose, zum einen war meine Kopfhaut nicht in Ordnung und zum anderen litt ich unter anlagebedingtem Haarausfall (den Wechseljahren eben). Darüber hinaus hatte ich von ihm Shampoo bekommen und ein Rezept für ein bekanntes Haarwuchsmittel. Ich war noch immer unglaublich sekeptisch. jAber etzt sind 2,5 Wochen vergangen und was soll ich sagen, meine Haare sprießen gradezu.

Angst habe ich immer noch davor, dass vielleicht irgendwann Hormone nehmen muss, ich habe auch die Pille nie vertragen, sie hat mich antriebslos, müde und depressiv gemacht und das möchte ich nicht wieder sein und davor, dass das dicke Ende vielleicht noch nachkommt.

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Bussi, Emm


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