Ich bin ...

Ich bin weiblich, Anfang 50, aber weder tot noch blind, Single, habe eine 20 jährige Tochter und komme so langsam in die Wechseljahre. Mal schauen, wie ich mich so schlage ...

Mittwoch, 24. März 2010

Sind die Wechseljahre wie Fußpilz?

Gestern hat mir ein gaaaaaaaaaaaaaaaaaaanz freundlicher Mensch empfohlen, doch demnächst einen Blog über meinen (nicht vorhandenen!) Fußpilz zu schreiben, ihm oder ihr waren die Probleme der Wechseljahre wohl zu profan um darüber zuschreiben. Interessant fand ich daran, dass damit der zusammen mit der Pubertät wohl größten hormonellen Veränderung im Leben einer Frau der gleiche Stellenwert beigemessen wird wie einem Fußpilz.

Woher kommt so eine Einstellung, zu gerne wüsste ich, ob der Verfasser dieser Zeilen männlich oder weiblich war und was dahinter steckt. Ist es Angst und der Versuch diese zu verdrängen oder Überheblichkeit nach dem Motto: „Alles Kinderkram, betrifft MICH doch nicht“ oder ganz einfach Ignoranz.

All die Veränderungen, die in diesen Jahren in und mit unseren Körpern passieren, kann man doch nicht leugnen, sie sind eine Tatsache, ob es uns gefällt, wir überschreiten hormonell gesehen die Schwelle zum Alter.

Tatsächlich finde ich, das was da mit mir geschieht mehr spannend als schlimm, zumal sich dadurch ja nichts verändern würde, es ist einer dieser Prozesse des Lebens den wir einfach zu akzeptieren haben und der (glücklicherweise) noch nicht steuerbar ist.

Persönlich habe ich mich noch nicht entscheiden, ob ich es gut finde oder nicht, das wird sicher auch auf die Auswirkungen ankommen, super finde ich auf jeden Fall, dass ich meine Periode (hoffentlich) nicht mehr bekomme. Ich hatte Zeit meines Frauseins erheblich Probleme mit schmerzhaften und viel zu starken Blutungen, Ich bedaure es ein wenig, nicht mehr als ein Kind bekommen zu haben, war die Entscheidung für meine Tochter doch die beste meines Lebens, andererseits wäre es mir dafür jetzt wohl eh zu spät. Außerdem freue ich mich auch irgendwie auf die Zeit der Freiheit.

Ich habe hier eine ganz gute Definition der Wechseljahre beschreibt:

Die Wechseljahre ( Klimakterium)
Definition: der meist zwischen dem 45.und 53. Lebensjahr liegende Lebensabschnitt der Frau, der durch das allmähliche Verlöschen der Eierstocktätigkeit gekennzeichnet ist.
Etwa ab Mitte vierzig reift nicht mehr jeden Monat eine Eizelle heran, es findet also auch kein regelmässiger Eisprung statt. Die Monatsblutungen werden unregelmässig und oft stärker.
Die sog. Menopause, so wird die letzte Blutung genannt, markiert das Ende der fruchtbaren Zeit einer Frau. Das Durchschnittsalter für die Menopause liegt heute bei 52 Jahren. Die Zeit davor wird als Prämenopause, die danach als Postmenopause bezeichnet. Beide Zeiträume umfassen jeweils 6 bis 10 Jahre.
Während der Wechseljahre verringert sich die Produktion von Östrogenen in den Eierstöcken. Durch den Mangel an Östrogenen können folgende Beschwerden auftreten:
  • Hitzewallungen
  • Schlafstörungen
  • Reizbarkeit
  • Depressionen
  • Störungen im Bereich der Harn- und Geschlechtsorgane wie Blasenschwäche, Schmerzen beim Geschlechtsverkehr.
All diese Beschwerden können mehr oder weniger stark ausgeprägt sein und entsprechend als belastend empfunden werden. Sie können die Lebensqualität erheblich einschränken. (http://www.apomarketing.de/themen/wechseljahre.htm)

Montag, 22. März 2010

Tage gibt es!

Es gibt Tage, da büßt man wirklich alle Sünden ab, die man je begangen hat und wohl auch die, die man noch begehen wird. So einen Tag hatte ich am Freitag, meine Tochter war abends beim Training, da kam der Anruf „Es gab einen Unfall, ich bringe J. ins Krankenhaus!“ Ansonsten hörte ich nur noch Kopfverletzung, Hand, Knie … Mein Gott, waren die Minuten lang, als ich auf das Taxi wartete und die bis ich endlich in der Notaufnahme war. Als ich sie da  dann sitzen saß, wurden meine Knie butterweich und drohten wirklich unter mir nachzugeben. Wer sitzt, kann ja nicht so verletzt sein, sagte die innere Stimme und immer wieder „Danke … Danke … Danke, lieber Gott“. Tatsächlich war es am Ende „nur“ eine Gehirnerschütterung, eine ganze schwere Prellung der Hand, leichtere am Knie und im Gesicht. Und inzwischen geht es ihr auch schon wieder ganz gut, am Mittwoch darf sie, wie es aussieht, schon wieder trainieren.

An diesen Tagen fehlt mir dann doch ein Partner, der mich mal in den Arm nimmt und sagt: „Alles wird gut, ich bin doch da, wir schaffen das.“ Klar da waren  ihr Team-Captain und auch ihr Trainer, die wirklich rührend bemüht waren, aber das ist ja dann doch noch mal was anderes, da kann ich mich ja nicht auch mal fallen lassen. Immer muss man stark sein, egal, wie schwach man sich gerade fühlt. Ich bin sicher nicht der Typ für eine Beziehung um jeden Preis und ich weiß auch, für mich in meiner Situation ist sie ein „No go“, aber trotzdem ist da manchmal die Sehnsucht …

Bussi

Emm

Freitag, 19. März 2010

Es hat auch was Gutes

... finde ich. Das Älterwerden. Ich finde es z. B. sehr angenehme, dass ich viel weniger unsicher und schüchtern bin, als früher, nicht mehr rot anlaufe. Außerdem  kann ich heute endlich auch über mich selbst lachen.

Inzwischen ist es auch für mich nicht mehr wichtig, ob mich alle oder zumindest viele mögen., eigentlich ist es mir sogar eher wurst. Schließlich mag ich ja auch nicht jeden.

Mit meinen Schwächen gehe ich auch viel großzügiger um, entweder habe ich mich inzwischen einfach an mich gewöhnt, aber vielleicht habe ich es auch geschafft, mich endlich mit all meinen Ecken und Kanten zu akzeptieren.. Sicher bin ich mir da nicht.

Insgesamt bin ich wohl tatsächlich viel gelassener geworden, war doch mein Motto immer:“ Herr gib mir Geduld, aber SOFORT!“, so schaffe ich heute doch, auch mal ein bisschen zu warten. Aber bitte nicht zu lange ... zwinker.

Ganz angenehm ist es eigentlich auch, dass obwohl der erste Lack ab ist, ich viel weniger an meinem Körper zu meckern habe. Na ja, zumindest wenn ich mich nicht gerade nackt und bewusst vor meinen großen Spiegel stelle, da fällt mir dann schon so einiges ein und auf,  was verbesserungswürdig wäre, aber dazu später mehr ...

Bussi
Emm

Donnerstag, 18. März 2010

Ich bin total ko!

Heute bin ich total erledigt, war das ein Tag. Irgendwie war es als ob an jedem Ende einer zieht und man selbst steht kurz vor dem zerreißen. Heute früh musste ich eine längere Schulung durchführen und dabei gegen die Eifersucht meines Chefs kämpfen, der immer Angst hat, ein anderer könnte besser sein. dann noch ungefähr 1000 Fragen, Vorgänge, ... Ich glaube, es gab Zeiten, da  war ich belastbarer.

Tatsächlich spüre ich manchmal, wie der Zahn der Zeit an mir nagt. Ich bin weniger belastbar und meine Nerven waren auch schon mal besser. Ab und an kann ich heute Leute verstehen, die mal eben Zigaretten holen und dann spurlos verschwinden, die Versuchung ist auf jeden Fall da. Aber leider (oder Gott-sei-Dank) fehlt mi a) das Kleingeld oder b) der Mut, alle Brücken hinter mir abzubrechen. Außerdem, ich habe das noch nicht erwähnt, liebe ich meine  Mädels doch, meine Tochter ist ein tolles Mädchen und meine Mutter eine eben solche Frau, ich möchte nicht auf sie verzichten. Und dann ist da ja auch noch Peter, der sowas ist wie mein Liebster, aber dazu ein anders Mal mehr.

Jetzt muss ich erstmal entspannen.

Bussi
eure
Emm

Mittwoch, 17. März 2010

Biin ich jetzt drin?

Wann ist man eigentlich in den Wechseljahren? Nach allegemeiner Definitionen, wohl nach dem Ausbleiben der regelblutung, aber bei mir ist es z. B. so, dass meine Regelblutung schon das dritte Mal für längere Zeit ausbleibt (Ich bin nicht schwanger!). Vor zwei Jahren blieb sie für sechs Monate aus, letztes Jahr für drei Monate und nun wieder seit drei Monaten? Meine Frauenärztin sag, amn kann es nicht so genau sagen. Zwei Freundinnen von mir, die ein wenig älter sind, meinten, ich würde es an den grausamen Hitzewallungen, an langen Haaren am Kinn und an extremen Stimmungsschwankungen merken. Und Bettina meint, die Scheide wird total trocken.

Nun schwitze ich eh recht schnell und friere nur äußerst selten (glücklicherweise wurde Salzdeo erfunden ;)), besonders lang sind die Häarchen am Kinn noch nicht und ich bin schon von Haus aus ein tempramentvoller Mensch. Mit meiner Scheide ist auch alles in Butter. Hmmm, was denn nun?  Beide Freundinnen sagten, ich solle mir unbedingt Hormone verschreiben lassen, aber ich glaube bis jetzt nicht, dass ich die brauche. Ich habe schon die Pille gehaßt. Lief ich damit doch immer wie im Tran rum und hätte in Dauerschlaf fallen können. Also lass ich da erstmal die Finger von.

Aber vielleicht bin ich ja doch noch nicht drin und es ist wieder falscher Alarm. Obwohl, wenn diese lästige Regel endlich dauerhaft fort wäre, na wunderbar. In den letzten Jahren war sie nur eine Belastung, unregelmäßig, schmerzhaft und ich bin jedes Mal fast verblutet, hatte chronischen Eisenmangel und sowas von üble Laune. Ich werde sie nicht vermissen!

Aber irgendwie geht ja doch auch ein Lebensabschnitt zu Ende, ich werde nie mehr ein Kind bekommen können. In den letzten Tagen geht mir noch dazu das Interview mit Ulrike Kriener nicht aus dem Kopf, die darin sagte, mit den Wechseljahren beginne das Sterben. Ich finde das natürlich total doof, war sauer und doch bohrt es in mir, ich habe Angst, es könne etwas dran sein.

Bussi
Emm

Dienstag, 16. März 2010

Wo ist ich?

Manchmal frage ich mich wirklich "Wo ist ich?".  Damit meine ich, wo ist mein eigentliches "ich" hinter alll den funktionierenden Rollen, als Mutter, als Tochter, als Mitarbeiterin, als Chefin, als Kollegin, als ....  Weiß ich eigentlich selbst noch, wer ich bin, was ich will, wohin und warum? Nehmen mich andere noch als Individuum wahr oder eben nur noch in meinen Rollen?

Im Grunde weiß ich  ganz genau, irgendwo ist da Emm mit ihren Wünschen, Hoffnungen, Ängsten, Träumen und ihren ganz eigenen Gefühlen. Mir geht eine Begebenheit einfach nicht aus dem Kopf. Vor einem Jahr, ich hatte wahnsinnigen Liebeskummer, hatte sich meine große Liebe doch gerade aus meinem Leben verabschiedet und ich wußte gerade nicht, wie es ohne ihn weitergehen sollte. Ich saß zu Hause auf dem Sofa, neben mir meine Tochter und gegenüber meine Mutter, der Fernseher lief und mir liefen einfach so die Tränen in Strömen übers Gesicht. Keiner der beiden wußte, was los ist, hatten wir doch unsere Beziehung geheim gehalten. Ich dachte "Scheiße, was sagst du, sie fragen doch und wollen wissen, was mit dir los ist?". Aber nein, es kam nichts, sie bemerkten es nicht mal, die beiden Menschen, von denen ich mich immer uneingeschränkt geliebt gefühlt habe, für die ich eigentlich immer da bin, die ich immer versuche zu stützen, aufzubauen. Sie haben neben mir gesessen und nicht mal gemerkt, dass es mir wirklich dreckig ging. So einsam, wie an diesem Nachhmittag habe ich mich noch nie in meinem ganzen Leben gefühlt, es war schrecklich. Seit diesem Tag weiß ich, jeder ist eine Insel, sein eigens Universum und am Ende bist du allein.

Das komische an der Sache ist, Zeit für mich habe ich aber so gut wie nie, weil ständig jemand was von mir will, denn alles andere scheint wichtiger. Ich habe seit Jahren keinen Sport mehr gemacht, meine Tochter macht aber Leistungssport, den ich nicht nur finanziere sondern sie auch immer wieder motiviere, stütze und tröste, zum Training bringe, abhole, zu Wettbewerben fahre. Ich war in den letzten Jahren unzählige Male bei Ärzten, der verschiedensten Fachrichtungen, ein Ausbund an Gesundheit bin ich zwar nicht, aber weiter als zu meinem Hausarzt und zum Orthopäden war es nie in eigener Sache, immer war es wegen meiner Tochter oder meiner Mutter, für eigene Termine habe ich keine Zeit.

Mein großer Traum ist es derzeit, mal ein paar Wochen ganz alleine in den Urlaub zu fahren und einfach Zeit zu haben für mich, ohne PC, ohne Handy, ohne Telefon... nur ein Traum, ein schöner Traum.

Bussi
Emm

Montag, 15. März 2010

Rein und Raus

Diese Stimmungsschwankungen werden mich noch verrückt machen, sie treffen mich nicht von Tag zu Tag, nicht mal von Minute zu Minute, nein, von Minute zu Minute.

In einem Moment bin ich noch heiter, fühle mich anerkannt und geliebt, im nächsten Moment total ungeliebt, einsam, hässlich...

Klar, ich habe eine schlimme Zeit hinter mir, meine Mutter war sehr, sehr krank, mein bester Freund hat sich das Leben genommen, vorher ist sein Mann gestorben und der Mann von dem ich dachte, er liebt mich bedingungslos und für immer, hat mich verlassen, Manchmal versinke ich einfach in meinem großen schwarzn Loch und fühle mich entsetzlich kraftlos.

Und dann, genauso plötzlich, fühle ich mich wieder großartig. Ob ich irgendwann wieder ein Mensch sein werde?

Bussi
Emm

Sonntag, 14. März 2010

Meine Wechseljahre und ich ...

Vor ein paar Tagen habe ich ein Interview mit Ulrike Kriener gelesen, die meinte mit den Wechseljahren fängt das Sterben an, ich habe mich schrecklich über dieses Dummgeschwätz geärgert. Bestimmt auch aus Angst, es könnte was dran sein, auch wenn ich mich noch ziemlich lebendig und auch noch gar nicht alt fühle. Da ich annehme ich habe viele Schwestern des Geistes, die das ähnlich sehen, habe ich beschlossen, meine Erfahrungen und auch meine Probleme in und mit den Wechseljahren mit euch zu teilen.

Bussi
Emm